Mein Feedback zur Ernte auf dem Obsthof Scherer 2015

Für mich war es ein Jahr mit vielen intensiven eher positiven wie auch einigen eher negativen Erfahrungen. Es war anstrengender als erwartet, auch durch die Ungewissheit, ob jeweils genügend Erntehelfer dabei sein werden. Das hat sich in der zweiten Jahreshälte deutlich gebessert, dann wurde es auch richtig toll. Und: es ist richtige Arbeit, von nur Spaß weit entfernt.

Die Erwartungen von Michel an die Solawi habe ich wahrscheinlich am deutlichsten mitbekommen: “Wie geht ihr mit eurem Obst um?” Ich finde es eine berechtigte Frage: wir wollten das Obst. Und dann? Ganz deutlich beim Fallobst – kaum jemand wollte es nehmen. Es muss ja auch sofort verarbeitet werden – da fehlt oft die Zeit. So haben wir später alles Fallobst unter den Helfern verteilt und nichts mehr ins Depot gebracht, dort wäre es verfault. Und auch mehr unter dem Baum liegen gelassen – da haben wir gelernt.

Die zögernde Abnahme des Obstes am Anfang war ein Hauptstressor. Einige Menschen verbringen ganz viel Zeit und Arbeit mit Ernten und Transport – und dann zu wenig Abnehmer? Aus diesen Erfahrungen finde ich es besser, das Obst nicht mehr getrennt zu behandeln, sondern die Verantwortung dafür auf alle zu verteilen.

Auf dem Transport haben einige Früchte Schaden genommen, hier ist mehr Sorgfalt nötig. Z.B. die Pfirsiche vertragen nun mal gar keinen Druck. Die meisten Druckstellen dürften sie durch den Transport bekommen haben. Hier müssen wir nächstes Jahr viel sorgfältiger sein, bessere Kisten mit Einzelschalen, vielleicht zwei Fahrten, wenn der Dacia zu klein ist. Wie wäre es mit früheren Erntezeiten? Sobald es dämmrig wird, ist der Reifegrad einfach nicht mehr deutlich zu erkennen.

Schön fand ich, wie so beim Ernten ganz offen gesprochen wurde: “immer noch Kürbis essen – so habe ich mir das nicht vorgestellt “. “Diese ewigen Johannisbeeren ….” Das kennen wir eben nicht mehr … jeden Tag was anderes, alles immer da; Haltbarmachen – wie soll das gehen? Durch das darüber reden ist uns vieles erst bewußt geworden.

Wie lecker Äpfel schmecken können, habe ich durch die Scherer-Äpfel wiederentdeckt. An Konservierungsmethoden habe ich das Dörren neu entdeckt. Jetzt habe ich alles durchprobiert: an der Sonne, im Backofen, auf dem Kohleofen oder der Heizung – mit dem ausgeliehenen Dörrex-Automaten habe ich die besten Ergebnisse erzielt.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. EllenE

    Ich bin rundum mit dem Obst von Scherers zufrieden und mit der Art und Weise des gemeinsamen Erntens auch.

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