Obst-Newsletter Vorfrühjahr 2016

Liebe Solawis,

die blühende Mandel in der Obstanlage zeigt uns, dass der Frühling nicht mehr lange auf sich warten lässt.

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Arbeitstechnisch ist bereits Hochsaison in der Obstanlage, denn mit Pflanzen, Schneiden und Veredeln fallen die Hauptaufgaben in die Zeit vor dem Laubaustrieb. Von den Arbeiten am Spalier hat Petra bereits berichtet. Wir waren hierbei froh über viele helfende Hände, dank derer die Versorgung von Sommer- und Herbsthimbeeren, Taybeeren, Rubus occ. und Brombeeren bereits erledigt ist.

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Mit den fachlich etwas aufwendigeren Schnittmaßnahmen bin ich schon eine Weile intensiv beschäftigt, mit den Stachelbeerfußstämmchen beispielsweise oder den Reben, die auch schon geschnitten und gebunden sind. Ebenfalls früh muss bei den Johannisbeeren der Winterschnitt erfolgen. Eine schwarze Johannisbeere ist flott geschnitten, aber für die roten muss ich viel Zeit investieren. Hier sind intensive Schnittmaßnahmen auch am einjährigen Holz nötig um später gute Fruchtqualitäten, also schöne Fruchthenkel oder “Träubchen”, zu erzielen und die Sträucher für den langfristigen Anbau zu verjüngen.

Newsletter1-3

Für die Pflanzarbeiten hat mein Sohn mir Hilfe versprochen: Inzwischen dreijährige Hauszwetschen, die ich im Spalier aufgeschult hatte, müssen dort jetzt raus und ersetzen junge Steinobstbäumchen in der Streuobstwiese auf der Reitanlage, die im letzten Jahr eingegangen sind. Dies kommt leider immer wieder vor und kann z.B. am Wurzelfraß von Engerlingen oder Wassermangel in einer Trockenperiode liegen. Leider haben wir im letzten Jahr auch zwei große Apfelbäume verloren, eine Cox Orangenreinette, die der Sturm umgedrückt hat, und einen Topaz, der an Apfelmehltau zugrunde gegangen ist. Ein ebenfalls stark befallener Braeburn hat mit Mühe überlebt. Im konventionellen Obstanbau kommen solche Verluste durch Fungizidspritzungen nicht vor. Zu möglichen biologischen Pflanzenschutzmaßnahmen fehlen mir leider weitgehend die Kenntnisse. Im Rahmen von Sortenwahl versuche ich auf anfällige Obstsorten zu verzichten, z.B. auf gelbfleischige Pfirsiche wegen ihrer Anfälligkeit für Taphrina (Kräuselkrankheit) oder Sauerkirschen wegen ihrer Anfälligkeit für Monilia. In dieser Hinsicht haben wir schon Erfahrungen gesammelt, was für unseren Obstanbau geeignet ist und freuen uns immer wieder, auch ökologisch ganz vernünftiges Obst produzieren können. Das wünschen wir uns auch für das Obstjahr 2016!

Schnittige Grüße

Kerstin und Michel